Information zur Leberbiopsie

Weshalb erfolgt die Leberbiopsie?

Bei Ihnen wird aufgrund bisheriger Untersuchungen eine Lebererkrankung vermutet. Mit der mikroskopischen Untersuchung des Lebergewebes und dem Vergleich der Resultate mit Untersuchungen aus dem Blut kann diese genauer erfasst und Klarheit für eine mögliche Behandlung geschaffen werden.

Welche Vorbereitungen sind für eine Leberbiopsie nötig?

Während 6 Stunden vor der Leberbiopsie dürfen Sie nichts essen und trinken. Falls Sie gerinnungshemmende Medikamente zur Blutverdünnung (z.B. Sintrom, Marcoumar, Xarelto) oder regelmässig Aspirin, Alcacyl, Tiatral, Plavix, Clopidogrel etc. einnehmen, bitten wir Sie rechtzeitig (mindestens 1 Woche vor der Untersuchung) das allfällige Absetzen der Medikamente mit Ihrem Arzt zu besprechen.

Fahrtüchtigkeit/Arbeitsfähigkeit?

Für die Untersuchung werden Ihnen in der Regel Schlaf- und/oder Schmerzmedikamente verabreicht. Die Fahrtüchtigkeit ist nach Erhalt dieser Medikamente nicht gegeben. Kommen Sie nicht mit dem eigenen Fahrzeug. Sorgen Sie für eine persönliche Begleitung. Nach Verabreichung dieser Medikamente besteht für 12 Stunden auch keine Unterschriftsfähigkeit. Das bedeutet, dass Sie während dieser Zeit keine Verträge abschliessen sollten.

Wie läuft die Leberbiopsie ab?

Vor der Untersuchung wird am Arm eine Infusion gelegt. Mit Hilfe des Ultraschalls wird die geeignete Stelle für die Leberbiopsie festgelegt. Nach örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) der Haut und Muskulatur wird auf der rechten Körperseite zwischen den unteren Rippen eine Nadel eingeführt und aus der darunterliegenden Leber Gewebe entnommen. Dieser Vorgang dauert nur wenige Sekunden. Nach der Punktion werden Sie während mindestens 4 Stunden überwacht. Gelegentlich können leichte Schmerzen auftreten. Bei Bedarf erhalten Sie ein Schmerzmittel.

Welche Risiken sind mit der Leberbiopsie verbunden?

Die Untersuchung selbst ist risikoarm. Es kann jedoch trotz grösster Sorgfalt in seltenen Fällen zu Komplikationen kommen, die in Ausnahmefällen im Verlauf auch lebensbedrohlich sein können. Zu erwähnen sind: Reizung des Bauchfelles mit Schmerzen, Blutungskomplikation (<1%), Verletzungen der Lunge, der Gallenblase oder des Brustfelles (0.1%). Diese Komplikationen können einen Spitalaufenthalt und sehr selten einen operativen Eingriff  notwendig machen (0,2‰). Nach Gabe von Schlafmedikamenten kann es in seltenen Fällen zu Beeinträchtigung der Atem- und Herzfunktion kommen.

Wie verhalte ich mich nach der Leberbiopsie?

Während 24 Stunden nach der Biopsie sollten Sie körperliche Belastungen vermeiden und nach Möglichkeit nicht alleine zu Hause sein. Bei zunehmenden Schmerzen, Kreislaufproblemen (z.B. Schwindel), Atemnot oder Verschlechterung des Allgemeinbefindens informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder gehen Sie auf eine Notfallstation.

Fragen zur Untersuchung?

Falls Sie weitere Fragen zur geplanten Untersuchung haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt. Bei weiterhin bestehenden Unklarheiten wenden Sie sich an den Spezialarzt (Gastroenterologen), der die Untersuchung bei Ihnen durchführen wird.